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Lesbarkeit verbessern mit dem Flesch Reading Ease Index (FRE)

  • maxeppler2
  • 14. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Wenn es um suchmaschinenfreundliche Texte geht, denken viele zuerst an Keywords, Meta-Tags oder Backlinks. Ein Faktor wird dabei oft unterschätzt – die Lesbarkeit. Denn was nützen Ihnen gut platzierte Inhalte, wenn Leser innerlich abschalten, weil der Text schwer verständlich ist? Hier kommt der Flesch Reading Ease Index (FRE) ins Spiel – ein bewährtes Werkzeug, um die Verständlichkeit von Texten messbar zu machen. Dieser ist bei Weitem nicht nur für Germanisten oder Deutsch-Didaktiker von Interesse. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie der FRE funktioniert, wann er sinnvoll ist und wie Sie ihn gezielt für Ihre SEO-Texte nutzen können.

 

Was ist der Flesch Reading Ease Index?

Der Flesch Reading Ease Index, häufig abgekürzt als FRE, wurde von dem österreichisch-amerikanischen Sprachwissenschaftler Rudolf Flesch entwickelt. Ziel war es, die Lesbarkeit von Texten objektiv bewertbar zu machen – unabhängig vom Thema oder vom Stil.

 

Der Index basiert auf zwei zentralen Faktoren:

  • Satzlänge (Wörter pro Satz)

  • Wortlänge (Silben pro Wort)


Je kürzer die Sätze und je einfacher die Wörter, desto höher ist der FRE-Wert – und desto leichter ist der Text verständlich. Und jetzt bitte nicht aussteigen - wir kommen zu den Zahlen.


Ein Schema zum FRE-Index von 74
Darstellung des FRE von 74


Die Formel des FRE:

 

FRE = 206.835 – (1.015 x ASL) – (84.6 x ASW)

 

ASL (Average Sentence Length) = durchschnittliche Satzlänge in WörternASW (Average Syllables per Word) = durchschnittliche Silbenanzahl pro Wort

 

Das Ergebnis liegt auf einer Skala von 0 (schwer verständlich) bis 100 (sehr leicht verständlich). Ein Wert ab 60 gilt als gut lesbar.

 

Warum ist der FRE für SEO relevant?

Google hat ein klares Ziel: Nutzer schnell und effizient mit relevanten Inhalten versorgen. Die VerweildauerAbsprungrate und Interaktionsrate werden dabei immer wichtiger. Und genau hier hat ein gut lesbarer Text klare Vorteile:

 

  • Er wird länger gelesen

  • Er wird besser verstanden

  • Er wird öfter geteilt oder verlinkt

 

Ein hoher Flesch Reading Ease Index unterstützt also nicht nur die Leserführung, sondern kann auch das Ranking positiv beeinflussen. Gerade im Content Marketing ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

 

Typische FRE-Werte im Vergleich

FRE-Wert

Lesbarkeitsstufe

Empfehlung

90–100

Sehr leicht

Für Kinder, einfache Infos

70–89

Leicht

Blogs, populäre Texte

60–69

Mittelschwer

Unternehmenswebseiten

30–59

Schwierig

Akademische Artikel, Fachtexte

0–29

Sehr schwierig

Juristische oder technische Texte

Für die meisten Webseiten und Blogbeiträge sollte der FRE-Wert zwischen 60 und 80 liegen.


Ein Praxisbeispiel: SEO-Text mit und ohne FRE-Optimierung

Nehmen wir an, Sie möchten einen Blogartikel schreiben. Ihre erste Version ist informativ, aber sehr verschachtelt formuliert. Das kann mit dem komplexen Thema zusammenhängen, das Sie soeben in Worte packen wollten. Der FRE liegt bei 42 – eindeutig zu niedrig für Ihre Zielgruppe. Herausgekommen ist ein fast akademischer Text, mit dem sich in seiner freien Zeit kaum jemand befassen möchte - so hilfreich die Inhalte auch sein mögen.


Sie erkennen den FRE als zu hoch und machen sich an die Verbesserung. Was das im Detail bedeutet, zeige ich im folgenden Abschnitt. Nach der Optimierung – kürzere Sätze, verständlichere Begriffe, aktivere Sprache – steigt der FRE auf 73. Jetzt verfügen Sie über einen Stil, der dem von Blogs und populären Texten entspricht. Die Absprungrate sinkt, die Verweildauer steigt, und der Artikel wird sogar häufiger geteilt. Der Aufwand hat sich also klar gelohnt.


Wie Sie den Flesch Reading Ease Index auf Ihrer Webseite verbessern

Eine gute Lesbarkeit erfordert kein literarisches Talent, sondern gezielte redaktionelle Maßnahmen. Achten Sie vor allem auf folgende Punkte:


1. Kürzen Sie lange Sätze

  • Maximal 20 Wörter pro Satz sind ein guter Richtwert.

  • Ein Gedankengang pro Satz reicht aus.

  • Satzkonstruktionen mit zahlreichen Nebensätzen erschweren das Lesen unnötig.


2. Verwenden Sie einfache Wörter

  • Fachbegriffe nur, wenn nötig – und dann erklären.

  • Lange Komposita vermeiden, z. B. „Marketingmaßnahmenoptimierung“.


3. Strukturieren Sie klar und lesefreundlich

  • Zwischenüberschriften und Absätze

  • Bulletpoints oder Nummerierungen

  • Hervorhebungen durch Fettschrift


Tools zur Berechnung des FRE

Wer Webtexte schreibt, muss viele verschiedene Parameter im Blick behalten. Da Inhalt, Darstellung und Keywords oft viel Aufmerksamkeit binden, scheint es manchen unmöglich, auch noch die Lesbarkeit im Blick zu behalten. Das Gute ist: Dieser Wert kann erst ganz zum Schluss betrachtet und dann gezielt optimiert werden. Dazu reichen die oben aufgelisteten Anpassungen in aller Regel aus. Sie müssen den FRE außerdem nicht selbst ausrechnen. Es gibt zahlreiche praktische Tools – kostenlos und einfach zu bedienen. Aus meiner Erfahrung als SEO-Texter kann ich die folgenden Alternativen nur empfehlen:


Diese Tools analysieren Ihre Texte live und zeigen direkt an, welche Stellen überarbeitet werden sollten. Dadurch erreichen Sie mit einfachen Mitteln eine bessere Lesbarkeit. Diese wird nicht nur reale Leser dazu animieren, sich Ihre Inhalte genauer anzusehen. Darüber hinaus können Sie bessere Google-Platzierungen erreichen und dadurch ihre wirtschaftlichen Erfolge ausbauen.


FRE vs. LIX – welcher Lesbarkeitsindex ist besser?

Vielleicht haben Sie bereits vom LIX-Index gehört, der in einem Ihrer früheren Blogartikel behandelt wurde. Beide Indizes verfolgen ein ähnliches Ziel, unterscheiden sich aber im Fokus:

 

Merkmal

FRE

LIX

Ursprungsland

USA

Schweden

Einflussfaktoren

Satzlänge, Silbenanzahl

Satzlänge, Wortanzahl >6

Wertebereich

0–100 (höher = besser)

offen (niedriger = besser)

Typische Anwendung

Marketing, Webtexte

Zeitungen, Fachartikel

In der Praxis ist der FRE leichter zu interpretieren und eignet sich besonders für SEO-TexteProduktbeschreibungenund Blogartikel. Der LIX-Index wird heute vor allem im schulischen Bereich eingesetzt. Denn mit seiner Hilfe lässt es sich sehr gut zwischen unterschiedlichen Alters- und Niveaustufen differenzieren. In der SEO-Welt spielen diese Abstufungen aber nur selten eine Rolle.

 

Fazit: Lesbarkeit ist kein Luxus, sondern SEO-Basis

Der Flesch Reading Ease Index (FRE) ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel, um die Qualität Ihrer Texte messbar zu machen. In Kombination mit Keywords, sauberem HTML und relevanten Inhalten bildet die Lesbarkeit das Fundament für erfolgreiches Content-Marketing.

Wenn Sie regelmäßig Texte veröffentlichen – ob im Blog, auf Landingpages oder für Ihre Kunden – lohnt sich die Optimierung nach FRE in jedem Fall. Sie verbessern nicht nur das Leseerlebnis, sondern steigern auch Ihre Sichtbarkeit bei Google.


Möchten Sie wissen, wie Ihre bestehenden Texte abschneiden? Ich analysiere gern Ihre Inhalte – und optimiere sie für bessere Verständlichkeit und höhere Sichtbarkeit.


Jetzt Kontakt aufnehmen – und gemeinsam Ihre Lesbarkeit auf ein neues Level heben.

 

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